Schilddrüse

Schildrüsendiagnostik und -therapie

Schilddrüse

Diagnostik und Therapie der Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein kleines aber wichtiges Organ im menschlichen Körper. Sie befindet sich im Hals unterhalb des Kehlkopfes und ist normalerweise nicht sichtbar. Die wichtigste Aufgabe der Schilddrüse ist die Steuerung einer Vielzahl von Organfunktionen und Stoffwechselvorgängen im Körper. Dies geschieht über die in der Schilddrüse produzierten Schilddrüsenhormone. Ein geregelter Schilddrüsenhormonhaushalt ist in allen Lebensphasen entscheidend für das körperliche und seelische Wohlbefinden.

Für eine gesunde Schilddrüse ist eine ausreichende Jodzufuhr über die Nahrung erforderlich. In einer Vielzahl von Ländern wird dies über eine gesetzlich geregelte Jodierung des Speisesalzes oder des Trinkwassers sichergestellt. In Deutschland dagegen ist die Verwendung von Jodsalz nicht vorgeschrieben und erfolgt sowohl bei der Nahrungsmittelherstellung, als auch im Haushalt auf freiwilliger Basis. Folge dieser nicht optimalen Jodversorgung sind Vergrößerung oder Knotenbildung der Schilddrüse bei etwa einem Drittel der deutschen Bevölkerung. Weitere wichtige Erkrankungen der Schilddrüse sind sogenannte Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse, die zu erheblichen Funktionsstörungen führen können.


Untersuchungsablauf

Nach einem eingehendem Gespräch ist die hochauflösende Ultraschalluntersuchung (Sonografie) das wichtigste Verfahren zur Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen. Hiermit werden die Größe (Volumen), Gewebestruktur des Organs und das Bösartigkeitsrisiko von Schilddrüsenknoten exakt beurteilt, die Grundlage für weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen sind.
Bei der Verlaufskontrolle von Schilddrüsenknoten ist die Sonografie Methode der Wahl und durch nichts zu ersetzen. Auch typische Strukturveränderungen bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse lassen sich durch Bewertung der Echointensität nachweisen.
Zur Verfeinerung der Diagnostik steht bei modernen Geräten die Farbdopplersonografie zur Verfügung, bei der die Durchblutung des Organs und der Knoten dargestellt werden kann. Kleinere Zysten lassen sich hiermit von Blutgefäßen differenzieren. Die Durchblutungsintensität von Knoten kann beurteilt werden.
Als besonderes Verfahren bieten wir die Ultraschall-Elastografie von Knoten an, womit untersucht werden kann, wie hart oder weich ein Knoten ist. Das kann bei der Beurteilung der Gut- oder Bösartigkeit eines Knotens helfen.

Wenn in Ihrer Schilddrüse Gewebeveränderungen mittels Ultraschall erkannt wurden, kann eine Schilddrüsenszintigrafie erforderlich sein.
Nach Injektion einer leicht radioaktiven Substanz (123-Jod oder 99m-Tc-Pertechnetat) wird diese von der Schilddrüse entsprechend der aktuellen Hormonproduktion des Organs aufgenommen (die Schilddrüse verarbeitet bei der Hormonproduktion das Jod). Die Verteilung läßt sich dann bereits nach einigen Minuten mit der Gamma-Kamera darstellen.
Die Schilddrüsenszintigrafie muss immer in Kenntnis der aktuellen Schilddrüsenstimulation (TSH-Wert) durch die Hirnanhangsdrüse interpretiert werden.

Verdächtig erscheinende , insbesondere kalte Knoten können mittels einer Feinnadelpunktion weiter abgeklärt werden. Dabei wird unter Ultraschallkontrolle mit einer dünnen Nadel in den Knoten eingestochen und Gewebsmaterial gewonnen. Der Pathologe untersucht die Zellen auf Anomalien. Im Falle eines suspekten (verdächtigen) Befundes wird in der Regel eine Operation notwendig.
Größere, spürbare Schilddrüsenzysten können durch eine Feinnadelpunktion entleert werden.
Zur Beratung bieten wir Ihnen gemeinsam mit erfahrenenen chirurgischen Kolleginnen und Kollegen Iein ausführliches Gespräch in unserer "OP-Sprechstunde" an.
Wesentlicher Bestandteil einer genauen Untersuchung der Schilddrüse ist die Labordiagnostik. In unserem Schilddrüsen-Speziallabor werden neben den Schilddrüsenhormonen Liothyronin und Levothyroxin (fT3, fT4), dem Regulationshormon TSH auch Schilddrüsen-Auto-Antikörper (Thyreoglobulin-Antikörper, TPO-Antikörper und TSH-Rezeptor-Antikörper) und die schilddrüsenspezifischen Tumormarker bestimmt.

Bei der Interpretation der Ergebnisse werden die Beschwerdesymptomatik, Ergebnisse von Ultraschall und ggf. Szintigramm, wie auch individuelle Gesichtspunkte berücksichtigt. Welche Parameter für Sie wichtig sind, besprechen wir im Rahmen des Patientengesprächs.